41. BARsession: „Die Macht der Communities – wie sie Marken bewegen“

Communities sind nicht erst seit Facebook beliebt, stattdessen gehörten sie bereits in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zum Internet dazu. Foren gaben damals Menschen mit ähnlichen Interessen die Möglichkeit zum Austausch. Mittlerweile hat sich die Idee natürlich weiterentwickelt. Nora Breuker widmete sich diesem Thema auf der gestrigen BARsession. Denn Communities sind allgegenwärtig.

Nicht nur für den Privatbenutzer bringen Communities viele Vorteile, auch im Business und im Produkt- oder Dienstleistungssektor sind Communities hilfreich. Auf diese Weise kann man sich nämlich mit (potenziellen) Kunden verbinden und diese regelmäßig mit neuen Informationen und Rat und Tat versorgen. Ein Kunde, der Teil einer Community ist, erhält regelmäßig neue Informationen und Möglichkeiten. Communities, die das Vertrauen in ein Unternehmen steigern können, bieten dem Unternehmen die Gelegenheit, sich beim Kunden einen Namen zu machen und diesen dauerhaft an sich zu binden.

Nora Breuker, die Top-Speakerin der gestrigen BARsession, weiß genau worüber sie spricht, denn sie selbst managt gemeinsam mit einem Team, das rund um den Globus verstreut ist, die Community „From Fat to Finish Line„.

Spannendes Thema – nicht nur für angehende Sportler

Dabei spielt es zunächst einmal keine Rolle, um welche Art von Community es geht, denn bei der Planung sollte das Thema zwar bekannt sein, aber vor der Strategie zunächst erstmal in den Hintergrund treten. Wenn man also ein Thema festgelegt hat, geht es darum zu entscheiden, wen man genau in seiner Community begrüßen möchte (Stichwort: Wunschkunde). Erst im Anschluss sollte man sich Gedanken über die Ansprache machen.

Hierzulande geht es dabei nicht nur um den Sprachstil, sondern auch um die Frage, ob ich mein Wunschpublikum Sieze oder Duze. Habe ich dabei ein Thema, welches eher die jüngere Generation anspricht und sich gleichzeitig eher im Freizeitbereich bewegt, so kann es sein, dass sich mein Wunschpublikum mit einem freundlichen „Du“ wohler fühlt, als mit einem gestelzten „Sie“.

Im Umfeld eines Business-Themas macht es jedoch auf jeden Fall Sinn das übliche „Sie“ zu wählen. Anders ist dies wiederum bei einer jungen modernen Branche in der das „Du“ dem „Sie“ vorzuziehen ist, sofern nur miteinander B2B kommuniziert wird. Findet stattdessen oder ergänzend eine B2C-Kommunikation statt, so sind die Communities zu trennen und der Kunde zu siezen. Mischkommunikationen sind in diesem Fall weitestgehend zu vermeiden.

Je nach Branche entsteht so eine große oder kleine Community mit engagierten Usern und einer Vielzahl potenzieller Kunden. Gleichzeitig mit dem Wachstum dieser Zielgruppe muss es aber auch eine nicht zu starre Kommunikationsrichtlinie gefunden werden. Gepflegt werden sollte in dieser Community ein freundliches, zielführendes und verantwortungsvolles Miteinander, das niemanden beleidigt, verunglimpft oder diskreditiert. Welche Form der Ansprache muss ich also wählen, um tatsächlich nur mein Zielpublikum zu erreichen und dessen Engagement zu befeuern.

Vielleicht kennen Sie das aus Ihrem beruflichen Alltag. Mit Ihren Kollegen aus den unterschiedlichen Abteilungen pflegen sie eine Kommunikation, die je nach Abteilung angepasst wird. Teilweise ergeben sich auf diese Weise ganz eigene Abläufe, Kürzel und schon fast so etwas wie eine eigene Sprache. Wenn Sie diese Stufe erreicht haben und sich Ihre Nutzer tatsächlich verstanden und unterstützt fühlen, bauen sie mit der Zeit Vertrauen auf und beginnen Freunde, Kollegen, Verwandte und Bekannte auf ihre Community hinzuweisen. Auf diese Weise wächst nicht nur Ihre Reichweite plötzlich exponentiell, sondern auch der Kreis der potenziellen Neukunden, bei denen sich der Kreislauf wiederholt.

Communities: Kosten sparen am Marketingbudget?

Möglicherweise kommen Sie als gewiefter Zahlenfuchs nun auf die Idee und träumen bereits davon, dass Marketingbudget entsprechend zu kürzen, aber der Aufbau einer Community ist ein Zeitfresser, der vor Allem langfristig zum Dauerbrenner wird. Die Kürzung des Werbebudgets ist somit zunächst einmal nicht möglich. Im Gegenteil sollten Sie darüber nachdenken, dieses zu Beginn zu steigern, um Ihre Community bekannt zu machen.

Communitymanagement ist Arbeit

Mit wachsender Community – ein Traum jedes Marketers – wächst aber auch die Arbeit an der Community. Nach und nach werden also weitere Mitarbeiter angelernt oder unterstützende Helfer hinzugezogen. Letzendlich baut sich so eine Community hinter der Community auf. Diese Meta-Community besteht vor allem aus den Pflegern der eigentlichen Community. Wer aber eine erfolgreiche Community aufgebaut hat wird langfristig von ihr profitieren, sofern er nicht das Vertrauen verspielt und nur auf seine eigenen Produkte hinweist, obwohl hilfreiche (!) Hinweise und Informationen natürlich gegeben werden dürfen.

Ein paar Worte zur BARsession

Wer sich die hier bereits geschriebenen Beiträge rund um die BARsession anschaut, der wird merken, dass die Atmosphäre bei der BARsession immer sehr interaktiv und kommunikativ ist. Dies beginnt mit dem sehr leckeren und gleichzeitig sehr unterhaltsamen Abendessen und endet mit tollen Gesprächen in den kleineren Sessions, die dem Top-Speaker-Vortrag folgen. Bei der gestrigen BARsession lernte ich nicht nur eine bezaubernde Nora Breuker kennen, sondern auch Daniela Sprung von Bloggerabc.de, deren Blog ich seit vielen Jahren aufmerksam verfolge, ohne dass mir bisher aufgefallen wäre, dass wir in der gleichen Stadt wohnen.

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