Wir Menschen sind alle Teil einer Gesellschaft. Gesellschaften die sich über Regeln und Vorhersehbarkeiten normiert haben. Wir leben in unseren Gewohnheiten und kommen nicht umhin sie auch anderen anzuraten. Für unser Leben in der Gesellschaft gibt es bestimmte Spielregeln, die wir auf unserer Spielwiese beachten müssen. Diese Spielregeln sind noch nicht einmal über Gesetze geregelt und doch werden sie von jedem Gesellschaftsmitglied erkannt, anerkannt und in den aller meisten Fällen akzeptiert.
Warum die gesellschaftliche Erwünschtheit auch im social-medialen Leben eine wichtige Rolle spielt
Auch im social-medialen Leben gibt es innerhalb bestimmter Gruppen oder User-Typen, die sich anhand ihrer entsprechenden Typologie Normen, ja Regeln, bedienen, bestimmte Erwartungen, die mit sozialen oder gesellschaftlichen Erwünschtheiten gleichzusetzen sind.
Als Social-Media-Managerin, die gerade eine Gruppe aufbaut, habe ich mit diesen Konventionen noch keine Probleme. Ganz anders ist es, wenn ich eine bereits existierende Gruppe übernehme und fortführe, denn hier gibt es bereits die Konventionen – die Gruppen sind stabil. Eine Änderung der etablierten Gruppenregeln würde möglicherweise zu einem Chaos führen. Dieses Chaos gilt es zu vermeiden, da es die Gruppenstabilität nachhaltig schwächen und zum Austritt von Mitgliedern führen kann.
Als Social-Media-Managerin, die neu in einem Team ist, gilt es für mich die bereits existierenden Regeln einzuhalten und nur schrittweise und zur Probe zu verändern. Je langsamer und kontinuierlicher ich hierbei in die Gruppe eingreife, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Effekt eine nachhaltige Veränderung auslöst. Diese Veränderung ermöglicht der Gruppe dann neue Stabilität und somit auch neue Sicherheit.
Warum die virtuellen Gruppen jenen im echten Leben ähneln
Im Alltag spricht man oft von Gruppen, meine Arbeitskollegen, meine Nachbarn, meine Verwandten, meine Freunde usw. All diese unterschiedlichen Personeneinheiten stellen im echten Leben Gruppen dar. Möglicherweise denken Sie bei Gruppen aber auch an die Peergroup, vielleicht auch Clique Ihrer Kinder. Auch diese bilden nämlich eine Gruppe.
Eine Gruppe ist der Zusammenschluss von Menschen, die Gemeinsamkeiten haben. Besuche ich zum Beispiel eine Kochgruppe, so ist die Gemeinsamkeit das Interesse am Kochen, bin ich zu Beispiel Mitglied in einer Schach- oder Skat- Gruppe, so sind diese beiden Interessen Gruppen bildend. Auch eine Schulklasse stellt zunächst einmal eine Gruppe dar, die aber auf Grund ihrer Zusammenstellung sehr heterogen ausfällt und sich im Verlauf oftmals in Cliquen oder weiteren Gruppen untergliedert. Im virtuellen Raum bilden sich die Gruppen (vermeintlich) nach Interessen, diese können politisch, unpolitisch, sportlich oder unsportlich sein. Aber auch hier kann es aufgrund der Tatsache, dass es mal mehr oder weniger Gemeinsamkeiten gibt, zu einer gewissen Heterogenität kommen. Allgemein gesagt ist jeder Mensch ein Individuum, dass sich auf Basis einer Vielzahl von Haltungen, Handlungen und Interessen, zu einem selbstständig denkenden und handelnden Wesen etabliert hat.
Da man auch im virtuellen Raum zumeist mit echten Menschen kommuniziert, lassen sich die Verhaltensweisen der Menschen aus ihrem echten Umfeld ins virtuelle übertragen.
Gleiche Regeln, gleiche Basis?
Heißt das nun, dass es identisch ist ob an im virtuellen Raum oder im echten Leben miteinander kommuniziert? Nun, ich denke, das hängt von vielerlei Umstände ab. Zum einen ist die Unterhaltung im Internet trotz aller Ähnlichkeit immer noch virtuell und dadurch anonym, zum anderen weiß man nicht, ob alle Aspekte, die angesprochen wurden, tatsächlich der Realität entsprechen. Genau diese Basis gilt es bei der Erweiterung der aus der Gesellschaft bereits bekannten Regeln zu berücksichtigen und sich einerseits so gut wie eben möglich im Internet zu schützen (keine Weitergabe persönlicher Daten etc.) und gleichzeitig so offen und ehrlich wie möglich zu sein.
Unternehmen unternehmen Social-Media
Als Unternehmen möchte ich möglichst nah an meinen Kunden heran und diesen möglichst langfristig an mich binden. Ich möchte also eine Beziehung zu meinem Kunden aufbauen, ihn näher kennen lernen, also muss ich ihn dort abholen, wo er bereits ist. Bei seinen Interessen, in seiner Welt, in seinem Ist-Zustand. Sucht er aktuell gerade das, was ich anbiete, sollte ich ihn dazu bringen mich zu beachten. Biete ich also zum Beispiel ein Arbeitscoaching für einen bestimmten Bereich an, sollte ich dafür Sorge tragen, dass dieser bestimmte Bereich besonders gut erreicht wird. Hierbei sollte ich dann inbesondere jene Menschen ansprechen, die Hilfe im arbeitsrelevanten Bereich suchen. So stelle ich sicher, dass genau die richtige Zielgruppe von meinem Angebot erfährt. Am Besten erreiche ich meinen potenziellen Kunden also nicht, indem ich ihn auf der Straße suche, sondern indem ich ihn gezielt im Social Media anspreche. Hierbei habe ich einen deutlich geringeren Streuverlust, als wenn ich ihn auf der Straße erkennen müsste. Problematisch ist allerdings nach wie vor, dass ich meinen Kunden finden und kennen lernen muss, warum also nicht als Unternehmen etwas im Social Media unternehmen und so eine Gruppe bilden, die meiner Zielgruppe entspricht?
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