Über Menschen und menschliche Unterschiede im Marketing

In der letzten Woche habe ich an dieser Stelle recht ausführlich darüber geschrieben, warum Inklusion und Integration eine Menge mit (mit)menschlicher Toleranz zu tun hat. Ich habe versucht, zu erklären, warum ein Mensch nicht wie ein anderer sein kann, warum bestimmte Voraussetzungen erst die Teilnahme ermöglichen und warum aus der Teilnahme die Teilhabe erwächst. Tatsächlich geht der Beitrag vom letzten Mal noch gar nicht mal weit genug, denn wir alle sind Menschen, die die eine oder andere Besonderheit mitbringen. Jeder von uns und mehr oder minder offensichtlich.

Warum Kunden auch nur Menschen sind 

Tatsächlich erlebe ich das nicht nur in meinem privaten Alltag, sondern so ganz nebenbei auch im beruflichen. Wann immer ich als Journalistin ein Interview führe, für einen Kunden eine Marketing-Strategie entwerfe, mich in einer Pressemitteilung über ein Produkt äußere, habe ich mit Menschen zu tun, mit Menschen, die besondere Eigenschaften und Erfahrungen mitbringen und diese auch nach außen hin ausstrahlen. Nimmt man diese Ausstrahlung bewusst wahr, kann man sie in seinen Umgang mit dem Kunden integrieren. 

Dieses Vorgehen erleichtert nicht nur den Umgang mit den Kunden, sondern verbessert das Ergebnis der Arbeit, die Zufriedenheit meines Kunden und somit auch seines Kunden. 

Die Persönlichkeit kommt im Marketing oft zu kurz

Merkwürdig ist, dass die Persönlichkeit einer Firma im Marketing unterzugehen scheint. Tatsächlich scheint es heute für jedes Problem die passende Lösung im Schrank zu geben. Diese wird dem Kunden dann übergestülpt wie ein Hemd oder eine Bluse, ob es richtig sitzt, ob es passt, spielt keine Rolle, denn letztendlich muss nur das Ziel irgendwie erreicht werden. Ob es mit einer maßgeschneiderten Lösung vielleicht möglich wäre, ein bisschen Übergewicht zu kaschieren oder die Vorzüge der Person in ein besseres Licht zu rücken, ist den meisten nicht so wichtig. Im Marketing hängt aber von der Passform des Marketings eine ganze Menge mehr ab. Hier geht es darum, durch eine perfekte Maßarbeit das optimale Konzept für den jeweiligen Kunden zu erstellen. Es darf nicht darum gehen, unnötige Zusätze zu integrieren, die vielleicht gar nicht zum Kunden passen. Letztendlich muss das Essen dem Kunden schmecken, nicht dem Koch. Die Persönlichkeit kann sich im Marketing zum Beispiel in der Farbgestaltung oder in der Wortwahl zeigen. Tatsächlich geht es darum, einer Firma nicht irgendeine Persönlichkeit aufzuzwingen, sondern jene Firma durch ihre Persönlichkeit zu repräsentieren. Fühlt sich eine Firma in ihrer Marketing-Strategie, als sei sie angekommen und zuhause, ist der Werbeeffekt meist passend zu Zielgruppe. Und die Nische, in der sich mein Kunde bewegt, wird eher zu groß als zu klein. Letztendlich profitiert auch der Kunde meines Kunden davon, wenn das Marketing-Konzept stimmig ist, denn auch er wird sich „ernst genommener“ fühlen und dadurch schneller ankommen. 

Ist Marketing also mit Psychologie verbunden?

Meiner Meinung nach bedarf das Marketing einer ganzen Menge an Psychologie, denn letztendlich müssen wir unseren Kunden und sein Unternehmen , sein Vorhaben, nicht nur von außen sehen, sondern alles hinterfragen, was für unseren Kunden wichtig ist. Letztendlich profitiert unser Kunde davon, wenn wir ihn auch nach seinen Werten, seinen Zielen und Ideen fragen. Natürlich braucht unser Kunde die ein oder andere Handreichung und sicherlich geht es auch nicht darum, unsere Arbeit auf den Kunden abzuwälzen. Doch je besser wir unseren Kunden kennen, desto besser können wir auf seine Individualität, seine Persönlichkeit eingehen. Haben wir also einen Kunden, der recht schnörkellos und zielstrebig zum Ziel geht, sollten wir ihn auch linear gestalten und nicht mit unnötigen Schnörkeln versehen. Präsentieren wir jedoch eine Firma, die verspielter ist und eine entsprechende Zielsetzung hat, kann auch unsere Marketing-Strategie dieses wiederspiegeln. 

All das ist Psychologie. Tatsächlich gibt es auch Werbepsychologen, Medienpsychologen, Psychotherapeuten, die sich in der Gestalttherapie spezialisiert haben. Doch um all jene geht es mir bei der Betrachtung meines Kunden nicht. Letztendlich würde mir aber vermutlich ein Medienpsychologe oder ein Werbepsychologe bestenfalls genau die Firma beschreiben können, die ich zu repräsentieren versuche. 

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