Überall hört man etwas vom Wandel in den Medien, vom wirtschaftlichen Wandel oder auch vom Wandel der eigenen Persönlichkeit. Bevor aus der Raupe ein Schmetterling werden kann, verpuppt sie sich und erlebt eine Metamorphose, also einen Wandel von etwas weg zu etwas anderem hin.
Auch ich erlebe derzeit einen Wandel, einen Wandel, der sich vor allem in der Medienwelt zeigt.
Ein Wandel, ein Umbruch – Quo vadis Media? Wohin geht es mit dir, Medienwelt?
Die Medienwelt verwandelt sich, vielerorts weg vom Analogen hin zum Digitalen. Weg von einer One-to-One-Communication hin zu einer One-to-Many- oder sogar einer Many-to-Many- Communication. Heute funktioniert die Kommunikation zwischen Medien und Konsumenten auf dem direkten Dienstweg. Ein Medium publiziert etwas und bekommt innerhalb kürzester Zeit, manchmal sind es nur Minuten, Antwort von seinem Konsumenten. Manchmal wird aus dem Konsumenten sogar ein Produzent, der dann ein sogenannter Prosument ist.
Dass der Beruf des Journalisten im Umbruch, im Wandel ist, zeigt sich auch in der Zunahme der Blogger, Youtuber und Podcaster. Diese entwachsen dem klassischen Konsumentenstatus, werden größer und wichtiger in der Szene, bis sie schließlich als Produzenten sogar echten Medien dienen.
Doch was heißt das konkret? Noch vor wenigen Jahren galt der Blogger als ein Tagebuchschreiber, der sein Leben veröffentlicht. Heute gilt der Blogger in bestimmten Bereichen, zum Beispiel im Bereich Mode, fast schon genauso selbstbewusst als Medienmacher, also Publizierender oder Journalist, wie die echten Journalisten.
Wer bloggt, erwirbt heutzutage zumeist einen guten Ruf, einen Expertenstatus oder eine ausgeklügelte Online-Reputation, wenn er es geschickt anstellt, allerdings kein oder nur wenig Geld.
Was bringt mir die Online-Reputation, der Expertenstatus und wie wird daraus eine echte Dienstleistung?
Die meisten Blogger bieten keine echte Dienstleistung an, wohl aber Inhalte, die für sie selbst – und bestenfalls auch für andere – von Interesse sind. Manchmal sind es Allerweltsthemen, ein anderes Mal sind es sogenannte Special Topics oder Nischenthemen. Eine Tatsache ist und bleibt dabei, dass ein jeder Blogger Fähigkeiten und Fertigkeiten in dem zu betreuenden Thema, aber auch im technischen Umfeld seines Blogs erwirbt. Die meisten von ihnen erwerben diese Fähigkeiten zunächst autodidaktisch, erst wenn sich der Blogger dann professionalisiert, sei es durch ein Studium der Journalistik, Weiterbildungen bei der IHK oder etwas Ähnliches, und das ganze beruflich ausführt, wird aus dem Hobby und dem autodidaktischen Lernen ein professioneller Hintergrund. Ein Expertenstatus auf seinem Gebiet kann er zu diesem Zeitpunkt jedoch schon längst erreicht haben.
Im Rahmen dieses Expertenstatus‘ kann er sogar schon Vorträge halten und sich einen Namen als Speaker machen. Alles, was er dafür benötigt, sind die professionellen Weiterbildungen zum Redner oder einfach nur Talent.
Erwirbt er zudem einen Trainer- oder Ausbilderschein, kann er sein Wissen in seinem Expertenthema gegebenenfalls auch noch an Neulinge oder weniger erfahrene Interessierte weitergeben.
Wenn er sich dann tatsächlich entscheidet, sein Wissen auch beruflich zu nutzen, hat er sich bereits einen Namen in der Szene, in der er sich bewegt, gemacht.
Gut so, wenn man es nutzen kann
Tatsächlich bringt einem jede Weiterbildung ein Stückchen näher an das Ziel, sofern nicht der Weg das Ziel ist. Tatsächlich ist jede Weiterbildung aber auch eine Möglichkeit, sich vom Ursprung zu entfernen. Erwirbt man erst einmal mehr Wissen, so erwirbt man auch die Fähigkeit, das bereits erworbene Wissen neu zu interpretieren und zu bewerten. Alles bereits Bekannte steht mit einem neu erworbenen Wissen auf dem Prüfstand. Alles bereits Bekannte wird infrage gestellt. Bin ich wirklich noch auf dem Weg, auf dem ich sein möchte? Bin ich wirklich noch nicht dort angekommen, wo ich sein möchte? Welchen Weg muss ich nehmen, um dort anzukommen und was ist dann mein nächstes Ziel? Habe ich etwas Konkretes im Auge, bei dem ich mein bereits vorhandenes Wissen gezielt erweitern kann? Oder es gezielt einsetzen kann?
Etappenziele im Unternehmen
Auch ein Unternehmen setzt sich immer wieder neue Ziele und passt sich seiner Zeit und dem Wandel der Zeit immer wieder neu an. Mindestens einmal im Jahr fragt man sich dann: Ist meine Firma noch auf dem richtigen Weg oder muss sich meine Firma in eine andere Richtung bewegen?
In Bezug auf Medien ist jetzt genau so ein Knackpunkt erreicht. Die Digitalisierung schreitet immer mehr voran, wer analog ist, ist nicht mehr up-to-date, geht nicht mehr mit der Zeit, aber er wird mit der Zeit gegangen.
Etappenziel Medialisierung?
Im Wirtschaftlichen gedacht, muss das Etappenziel des Unternehmens der Sprung aus der analogen in die digitale Welt sein, beziehungsweise, im besten Fall, eine Art Schmelztiegel aus analog und digital. Der digitale Anteil verstärkt dabei zunehmend die analogen Komponenten, bis er sie schließlich ganz und gar verinnerlicht hat. Der Wandel muss dabei schleichend erfolgen. So schleichend, dass niemand auf der Strecke bleibt und jeder hinter dem Etappenziel seinen Platz, seine Aufgabe erhält.
Im Fall der Einführung des Social Media-Managements funktioniert der Social Media-Manager also nicht nur als Social Media-Experte, sondern auch als Change-Manager. Jedes einzelne Unternehmen ist dabei ein einzelner Case, als Case-Manager/in ist es somit die Aufgabe des Social Media-Experten, einen gleitenden Übergang zu schaffen, bei dem man sagen kann: „no one left behind but in a way of future thinking.
No Responses