#Journalismus / #SocialMedia: „Was machen Sie denn in Ihrem Job?“ „Ich schreibe!“ „Toll, das kann ich auch!“

Schreiben, eine Tätigkeit, die für die meisten von uns längst alltäglich ist und doch gibt es Unterschiede zwischen dem Schreiben und dem Schreiben. Schreiben ist gleich Schreiben mögen Sie jetzt vielleicht denken. Doch so ist es nicht. Aber wenn schreiben nicht gleich schreiben ist, wo liegen die Gemeinsamkeiten und wo gibt es Unterschiede, die aus dem Schreibenden den Profi der schreibenden Zunft machen?

„Schreiben ist das Aneinanderreihen von Buchstaben zu einer inhaltlichen Aussage“ – Ist es nicht doch mehr als das?

Wenn wir schreiben, reihen wir auf dem ersten Blick tatsächlich nur Buchstaben aneinander, die dann eine inhaltliche Relevanz haben können. Aber hat ein einfacher Notizzettel die gleiche Schöpfungshöhe, wie eine gut recherchierte und durchdachte Reportage. Besitzt ein Notizzettel die gleiche Relevanz wie ein Leitartikel?

Nein!

Generell ist es aber hier nicht der größere Aufwand, sondern die Einzigartigkeit des Beitrags, der über seine Schöpfungshöhe entscheidet. Hat also ein Aufwendiger Brief eine Schöpfungshöhe? Ja, sofern er -sprachlich betrachtet- einzigartig ist, könnte er eine Schöpfungshöhe haben.

Aber ich möchte mich gar nicht allzu sehr an einer Schöpfungshöhe festhalten.

Tatsächlich wirkt ein Text, ein Beitrag, der eine Geschichte oder ein Ereignis erzählt um einiges professioneller als ein „… hat stattgefunden. War gut!“

Im Journalismus wie im Social Media das gleiche Problem: „Jeder kann es!“ Oder?

Oben bin ich bereits darauf eingegangen, warum zwar jeder schreiben kann, aber eben doch nicht jeder Schreibende das journalistische Handwerk erfüllt. Ebenso ist nicht jeder Social Media Nutzer ein guter Marketer.

Wer Marketing machen möchte, hat ähnlich hohe Anforderungen an sich und seine Arbeit, wie der Journalist. Trotzdem ist seine Arbeit nicht identisch. Wohingegen der eine (Journalist) seinen Betrachtungsschwerpunkt auf die Sache legt, legt der andere (Marketer) seinen Hauptblick auf ein Unternehmen und ein Produkt.

Im Journalismus wie im Marketing geht immer mal wieder jemand hin und behauptet die eine Sparte sei relevanter oder wichtiger als die andere. Meiner Ansicht nach total Unsinn, denn beide Sparten haben ihre Relevanz und Befugnis. Sie können nebeneinander existieren und sogar von ein und derselben Person durchgeführt werden, solange es zwischen den Aufträgen eine strikte inhaltliche oder formale Trennung gibt.

Doch worin unterscheiden sich eigentlich die beiden Berufe voneinander? Auf den ersten Blick stellen beide Öffentlichkeit her. Der Unterschied jedoch ist folgender: Der Journalist stellt sachbezogen Öffentlichkeit her, der Marketer beschäftigt sich mit Produkten und Unternehmen. Als Journalist ist es meine Aufgabe möglichst objektiv oder eher intersubjektiv nachvollziehbar über alle Facetten und Sichtweisen zu berichten und die Öffentlichkeit zu informieren. Als Journalist muss ich meine eigene Meinung hinten anstellen beziehungsweise sie sachlich und sachgerecht vermitteln.

Als Marketer nehme ich bewusst beeinflussend Stellung. Ich möchte einen potentiellen Kunden von meinem Produkt überzeugen und ihn dafür begeistern.

Die gemeinsame Zwickmühle von Journalisten und Marketern: Was gefällt entscheidet der Nutzer durch den Kauf des Mediums oder Produkts.#Journalismus / #SocialMedia: "Was machen Sie denn in Ihrem Job?" "Ich schreibe!" "Toll, das kann ich auch!"

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