#BAR-Session im Juni mit Christiane von Schönberg von erfolgsfaktor

Gestern war es wieder soweit: BAR-Session im Westfalenpark Dortmund. Treffen mit anderen Social-Media-Interessierten und Social-Media-Managern, Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, Zusammenkommen in netter Runde bei einem netten Abendessen. Und doch ist die BAR-Session viel mehr als das, denn es gibt ja auch einen Top-Vortrag.

Was erwartete uns gestern Abend?

Die Ankündigung versprach das Thema „Ersetzt Social Media bald das ‚Klinken putzen‘ im Vertrieb?“, das von Christiane von Schönberg referiert wurde.

Der Vortrag war ungewöhnlich, aber überaus kompetent und interessant. Die Referentin Christiane von Schönberg führte nämlich die Ergebnisse eines Selbstversuches vor Augen und zeigte damit auf, wie es um die Zukunft des Vertriebs im Bereich Social Media bestellt sein könnte. Sie selbst kam hierbei zu dem Ergebnis, dass es für sie selbst wohl nach wie vor das Beste sei, „Klinken zu putzen“.

Warum das Ergebnis aus Social-Media-Manager-Sicht negativ ist

Nun ja, wer sich im Social-Media-Management etabliert hat oder möchte, wird behaupten, dass Social Media immer und überall das Mittel der Wahl ist. Somit war die Erklärung von Christiane von Schönberg absolut schockierend für einige und andere bestritten den Nutzen ihres Vortrages. Meiner Meinung nach war ihr Vortrag jedoch gar nicht so negativ für das Social-Media-Management, zeigt er doch lediglich, dass es unterschiedliche und zum Teil sehr verschiedene Herangehensweisen im Bereich „Klinken putzen“ gibt.

Es gibt Menschen, die noch in einer Generation ohne Computer, Smartphone oder Handy aufgewachsen sind. Diese Leute als Digital Natives bezeichnen zu wollen, wäre nicht nur äußerst gewagt, sondern darüber hinaus auch noch fehlerhaft. Diese Generation hat schlicht und einfach noch andere Umgangsformen erlernt, in denen die technischen Möglichkeiten keine Rolle gespielt haben. Diese Prägung setzt sich auch in der heutigen Zeit bei dieser Generation noch durch und zeigt gleichzeitig, dass hier zwei Welten aufeinanderprallen: der traditionelle „Klinkenputzer“ und der moderne, high-tech basierte, technisch denkende Social-Media-Agent. Beide können getrost nebeneinander existieren, ergänzen sich eigentlich optimal und können doch wenig miteinander anfangen. Eigentlich müsste hier zwischen beiden Bereichen eine Brücke gespannt werden, denn würde man in beiden Bereichen kooperieren, hätte man wahrscheinlich nicht nur Kolleginnen und Kollegen, die von beidem profitieren, sondern auch Kundinnen und Kunden, die man durch beide Vorgehensweisen erreichen kann.

Warum ich von dem Vortrag positiv überrascht war und trotzdem an meiner Arbeitshaltung nichts ändern muss

Wann immer ich es mit einer Kundin oder einem Kunden zu tun habe, versuche ich in einem ersten Gespräch – die Gesprächsform wählt der Kunde – abzuklären, worum es meinem Gesprächspartner geht. Hierbei versuche ich nicht nur abzuklären, warum mein Kunde überhaupt bei mir ist, beziehungsweise welche Ziele er durch Social-Media erreichen will, sondern auch, welche Kommunikations- und Vorgehensweisen für sie oder ihn die richtigen sind. Manche Kunden möchten eine wöchentliche oder monatliche E-Mail bekommen, in der ich kurz schildere, welches Vorgehen und welche Strategie ich derzeit verfolge um sein Ziel zu erreichen. Andere Kunden hingegen bevorzugen den telefonischen Kontakt, um gleichzeitig offene Fragen beantworten zu können, obwohl ich natürlich auch auf Fragen per E-Mail reagieren könnte und würde. Noch andere Kunden propagieren und partizipieren eine Mischform. Diese Kunden sind meistens jene, die zwar den neuen Medien gegenüber schon offen sind, sie technisch jedoch nur in Teilen anwenden können. Es sind keine Kunden, die sich hinsetzten würden und sagen würden, ich programmiere mir mal eben eine App. Gleichzeitig sind mir diese Kunden eigentlich die liebsten, denn sie sind offen für Neues, aber selbst noch nicht bereit, so viele Neuerungen in Kauf zu nehmen, um tatsächlich die notwendigen Fähigkeiten zum selbstständigen Arbeiten im Social-Media zu erlernen. Gleichwohl sind es aber auch jene Kunden, die meist sehr gewissenhaft und konkret nachfragen und sich alles erklären lassen. Alternativ gibt es die Kunden, denen es nur darum geht, eine Strategie zu erhalten, die sie selbst umsetzen können, das sind oft diejenigen, die sich nur per E-Mail melden und denen es um konkrete Vorschläge geht. Bei diesen Kunden bin ich vorsichtig, da ich zwar durchaus konzeptioniere, meinen Kunden jedoch keine Allround-Lösung für alle Probleme geben kann, diese Allround-Lösung gibt es nämlich nicht, auch wenn sie mancher gerne hätte.

Je nach Kunde und Situation empfehlen sich unterschiedliche Wege, um bestimmten Problemstellungen zu begegnen. Bei einem Kunden, der sich nur telefonisch meldet und gerne Facebook für seine Firma eingerichtet bekäme, bin ich aber auch ebenso vorsichtig. Denn dieser Kunde ist den sozialen Medien bislang noch nicht sehr nahe gekommen. Bei diesem Kunden fange ich wirklich beim analogen „Klinkenputzen“, sprich der Kaltaquiese am Telefon an und hole ihn in seiner derzeitigen Arbeitsweise ab.

Diesem Kunden würde ich niemals empfehlen, vollständig auf das Telefon zu verzichten (das würde ich übrigens überhaupt niemandem empfehlen, dem sogenannten E-Mail-Nerd würde ich im Gegenteil raten, auch mal zum Telefon zu greifen). Allerdings stellt ein geeignetes Social-Media-Konzept gegebenenfalls eine geeignete Ergänzung dar, denn nirgendwo informiert sich ein Kunde weitläufiger und souveräner als im Internet. Natürlich sollte man an dieser Stelle auch darauf hinweisen, dass es nicht ein soziales Medium gibt, sondern eine ganze Reihe. Möglicherweise macht es also Sinn, Social-Media neben der traditionellen Telefonaquiese zu nutzen, diese Strategie sollte dabei auf die individuellen Präferenzen und Vorlieben abgestimmt sein. Benötigen Sie bei der Suche nach der richtigen Strategie für sich und Ihr Unternehmen Hilfe, scheuen Sie sich nicht, mit mir Kontakt aufzunehmen – gerne auch per Telefon.

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