Komplexe Themen oder die Kunst aus einer Torte einen Krümel zu machen

Es gibt Themen, die erscheinen auf den ersten Blick recht umfangreich und auch auf den zweiten nicht sehr viel kleiner. Trotzdem sollte man als Journalist die Kunst beherrschen, ein Themengebiet spektral aufzugliedern. Also kann es schon einmal helfen, die Torte in Stücke zu zerteilen. Oftmals entstehen so aus einem Themengebiet nicht weniger als zwanzig Themen. Diese jedoch möchte man womöglich gar nicht alle schreiben oder vielleicht hat man auch einfach nicht die passende Zielgruppe.

Die Zielgruppe zur Abgrenzung nutzen

Je nachdem um welches Thema es sich handelt, kann es hilfreich sein sich zunächst mit der Frage zu beschäftigen, welche Position oder Rolle eigentlich meine Zielgruppe hat. Interessiert sich meine Zielgruppe vielleicht nur für einen bestimmten Anteil der Themen, so fallen schon einmal andere Bruchteile heraus. Aus der Torte kann ich so eine neue kleinere Torte herausschneiden. Entspricht mein Thema nun meiner Zielgruppe oder ergeben sich durch die Neuausrichtung des Themas vielleicht neue Anhaltspunkte und neue Aspekte? Muss ich mein Thema weiter spezifizieren? Bietet es sich womöglich an meine Torte wiederum in Stücke zu schneiden? Und kann ich auch hier womöglich den kleineren Teilausschnitt wählen?

Welches Thema ist das richtige?

Welches Teilstück der Torte wähle ich, um tatsächlich meine Zielgruppe für ein Thema zu begeistern? Ist es überhaupt mein Ziel meine Zielgruppe zu begeistern oder reicht es, wenn ich sie erreiche. Man sagt im Volksmund immer gerne: „Das Essen muss dem Gast schmecken, nicht dem Wirt.“ Übertragen wir diese Aussage nun auf den Journalismus, heißt das eigentlich, das Thema muss den Leser interessieren. Gleichzeitig muss mein Thema den Leser bei seinem Ist-Zustand abholen. Was weiß mein Leser eigentlich schon über das Thema? Welche Information kann er sich mit meinem Wissen selbst organisieren und welches Wissen ist zwingend erforderlich, um mehr zu erfahren?

Vom Themengebiet zur Serie – und wieder zurück

Manchmal bietet es sich an, ein Thema zunächst als eine Art Serie zu planen. Manchmal gibt den Journalisten die Planung einer Serie einen genaueren Einblick in das Thema, selbst wenn es am Ende gar nicht als Serie erscheint. Manchmal ist eine solche Planung jedoch nötig, um den Blick fürs Wesentliche zu schärfen oder an Informationen heranzukommen. Hierbei geht es um solche Informationen, an die man sonst vielleicht gar nicht heran käme. Am Ende fokussiert man sich dann auf die wesentlichen Erkenntnisse und schreibt sie in nur einem Beitrag zusammen. Dieser Beitrag jedoch kann nicht mehr als einen Überblick über das eigentliche Thema bieten.

Die Bewertung des wichtigsten Unwichtigen im Themengebiet

Natürlich geht es im Journalismus jedoch heute nicht darum, möglichst tief in ein Themengebiet hinein zu tauchen. Viel mehr geht es darum, mit möglichst wenig Aufwand viel Output zu generieren. Komplexe Themen sind da oft schwierig. Sie jedoch sind die Möglichkeit sich vertiefend mit einem Thema zu beschäftigen. es geht um die Bewertung der Wichtigkeit.

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